Sonntag, 30. Mai 2010

Ölkatastrophe (II) und Louisiana Wetlands

Inzwischen hat das Öl den Strand erreicht und Barrack Obama ist zum zweiten Mal gekommen, hat aufs Wasser geschaut und gewichtige Sätze gesagt wie "Das sieht ja wirklich nicht gut aus." Womit er recht hat, gleichzeitig aber auch sehr schön demonstriert, warum es in den USA viele politikverdrossene Leute gibt.
Und Louisiana grundsätzlich wenig von Washington hält und umgekehrt.
Inzwischen sind die ersten Häfen geschlossen worden und das Ölleck hat die Alaska-Ölkatastrophe von 1989 als größte Umweltkatastrophe der USA überholt. Weiterhin sind an diesem Wochenende die weiteren Bemühungen von BP geschreitert, das Leck zu stopfen. Mit dem Resultat, dass der nächste Plan (Entlastungsbohrungen) frühstens zu einem Erfolg Mitte Juli/Anfang August führen kann.

Was den unschönen Nebeneffekt hat, dass gerade die Hurrcaine-Season losgeht, d.h., die Jahreszeit, in der es regelmäßig Stürme gibt, die sich von Zeit zu Zeit zu Wirbelsturmstärke steigern. Diese verwüsten nicht nur die Landschaft, sondern tragen v.a. auch eine Menge Material mit sich. Damit würde das Öl dann ins Inland von Louisiana hineingetragen werden.

Exkurs: Was man sich aus Europa vielleicht wenig bewusst ist: Louisiana In"land" bedeutet v.a. eine Aneinanderreihung von Wasser. Louisiana ist nämlich weniger ein "Sumpfgebiet" im StGB-Sinne (10 cm dicke Torfschicht und so), sondern ein "Wetland". Das heißt, entweder man steht auf dem Land, dann ist es trocken, oder das Wasser ist so tief, dass man eine Brücke oder ein Boot braucht und schwimmen gehen kann (aber nicht sollte, wegen der Schlangen und Krokodile).

Um zum eigentlichen Thema zurückzukehren: Wenn nun ein Wirbelsturm das Öl ins Inland bringt, und es einmal im gesamten Inlandwassersystem ist, wird es noch schwieriger, als bereits jetzt, eine komplette Verseuchung des Staates zu vermeiden.

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